[:de]Konzert 10. Mai 1948[:en]Concert May 10, 1948[:]

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Das DP Orchester mit Leonard Bernstein, 10. Mai 1948 im DP-Camp

 

Der junge und aufsteigende Musiker Leonard Bernstein hörte von dem kleinen „Orkester fun der Szeerit Hepleitah“. Selbst jüdisch, wollte er die Überlebenden in den Lagern in der Nähe von München besuchen.

Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin, arrangierte und organisierte er zusammen mit den überlebenden Musikern ein Konzert am 10. Mai 1948 im DP-Camp Feldafing und Landsberg. Beeindruckt von dem kleinen Orchester, dessen Besetzung sich eher zufällig ergeben hatte und das nur Stücke spielte, deren Noten durch Überlebende gerettet wurden, dirigierte Leonard Bernstein das Orchester vom Piano aus.

Auf Leonard Bernsteins Wunsch hin wurden nur jiddische, bzw. hebräische Lieder aufgeführt.

Im Publikum befanden sich außer den Überlebenden der DP-Lager auch rund 100 Musiker des Münchner Staatsopernorchesters. Sie begeistert vom Schaffen Leonard Bernsteins und waren ihm deswegen nach Landsberg gefolgt. Von dem Konzert bewegt, legten sie Blumen auf die Bühne.

Doch sie waren nicht die einzigen, die das Konzert im Herzen berührte. Neben dem jüdischen Publikum und den Musikern des kleinen Orchesters war auch Leonard Bernstein ergriffen. Er hat diesen Tag nie vergessen.

Nach dem Konzert überreichten ihm die Musiker aus Dank für sein Kommen die Kleidung eines KZ-Inhaftierten mit den typischen Gefangenstreifen. Diese nahm er tief gerührt entgegen und mit zurück nach New York.

 

„Meine Mutter sagte, es sei unglaublich und bewegend gewesen,

denn für einen kurzen Moment in dieser Zeit ließ Leonard Bernstein sie fühlen,

daß sie die Hölle hinter sich lassen konnten,

die sie durchgemacht hatten und in die magische Welt der Musik eintauchen,

die sie so sehr liebten.

Er hinterließ einen unauslöschlichen Eindruck in ihre Seele wie auch ein beeindruckendes Vermächtnis.“

 

Vivian Reisman über die Erfahrung des Orchesters mit Bernstein

Quelle: Beker, Sonia Pauline, „Symphony on Fire“; New Milford: The Wordsmithy, 2007.
Credit: United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Sonia Beker

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The DP Orchestra with Leonard Bernstein, May 10th 1948

 

The young and uprising musician Leonard Bernstein heard oft he small „Orkester fun der Szeerit Hepleitah“. Being Jewish himself, he wanted to visit the survivors in the DP-camps near Munich.

On his explicit wish he arranged and organized a concert on May 10, 1948 at the DC Camp Feldafing and Landsberg together with the surviving musicians.

Impressed by the small orchestra, whose cast was mainly a result of chance and which only played pieces of music whose scores were preserved by Holocaust survivors, he conducted the orchestra from the piano. On Leonard Bernstein‘s request, they only performed Yiddish or Hebrew songs.

In addition to the Holocaust survivors from the DP-camps, there also were about 100 members of the Munich state-opera orchestra in the audience.

They admired the work of Leonard Bernstein and thus had followed him to Landsberg.

Moved by the concert, they laid down flowers onto the podium. But they weren’t the only ones touched by the concert. Apart from the audience and the musicians of the small orchestra, Leonard Bernstein himself was deeply moved. He never forgot that day.

After the concert, the musicians presented him with a concentration-camp uniform as a tribute. He was touched by the present and brought it back to New York with him.

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„My mother said it was incredible, moving. For a brief moment in time,

Leonard Bernstein made them feel they could leave behind the hell they had lived through

and soar into the magical world of music they loved so much.

He left an indelible mark on her soul as well as an amazing legacy.“

 

Vivian Reisman about the orchestra’s experience playing with Bernstein.

Source: Beker, Sonia Pauline, „Symphony on Fire“; New Milford: The Wordsmithy, 2007.
Credit: United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Sonia Beker[/full_width]

 

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